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Das Dojo

Das Wort Dojo bezeichnet den Ort/Übungsraum wo die Kampfkunst geübt wird und der Kampfkünstler auf seinem Weg (DO) fortschreitet.

Shu-Ha-Ri

Shu-Ha-Ri ist der oft zitierte asiatische Weg des Lernens.

Doch was bedeutet das eigentlich?

 

Shu = beschützen, verteidigen, einhalten, befolgen

           "Das Lernen der Form" / Kopieren

 

Ha = zerreißen, durchbrechen

        "Das Überschreiten der Form" / Abweichen

 

Ri = sich entfernen, sich trennen, abschneiden

       "Eigene Wege Finden" / Freie Verwendung

 

Die Strukturierung in diese drei Lernstufen soll auf KAWAKAMI FUHAKU (1719 - 1807) zurückgehen. Die drei Lernstufen Shu-Ha-Ri in der Kampfkunst sind durchaus mit dem menschlichen Lebenszyklus vergleichbar:

Kindheit und Jugend --- das mittlere Alter --- hin zum erfahrenen Alter.

Ohne die Basis Shu ist kein Ha möglich und nur über Ha gelangt man zu Ri.

Dabei ist die Entwicklung von der ersten zur letzten Lernstufe fließend.

Der Mensch lernt sein ganzes Leben lang immer dazu. Man wird nie fertig, sondern arbeitet immer an sich weiter. Es gibt so viele Dinge im Leben zu lernen. Im Idealfall übertrifft der Schüler den Lehrer in Wissen und Geschicklichkeit. Dadurch kann die Kampfkunst weiter wachsen.

 

Shu - Stufe

Shu ist die Stufe des Anfängers, in der sich ein sicheres Fundament angeeignet werden soll. Dazu gehört, das Gezeigte und Erklärte genau nachzumachen (zu imitieren / kopieren) und zu befolgen sowie sich ständig zu bemühen.

Ziel der Shu-Stufe ist das Erlernen gleicher Formen und Techniken, die bei allen Schülern die gleichen Voraussetzungen schaffen sollen, unabhängig vom Charakter, Körper oder anderer individueller Unterschiede. Diese Formen und Techniken sind die Grundlage für alle zukünftigen Aktivitäten. Durch das in dieser Stufe noch nicht vorhandene Hintergrundwissen erschließt sich dem Schüler der Sinn und Zweck der Übungen aber noch nicht. In der Regel umfasst diese Stufe die Schülergrade (KYU) bis etwa zum Rang des 2. Meistergrades (DAN).

 

Ha - Stufe

Ha bedeutet, dass der Schüler die Techniken beherrscht und nun beginnt, die Hintergründe der Techniken und Formen zu hinterfragen und zu verstehen.

Der Schüler entwickelt seine eigene Individualität in dieser Kampfkunst. Indem er die Prinzipien des Systems bewusst in seinen Techniken verwirklicht, finden individuelle Abwandlungen statt, die Essenz bleibt jedoch erhalten. Der Schüler beginnt die eigenen Ketten zu durchbrechen, um seinen eigenen Weg zu suchen. Leider schätzen sich die meisten Schüler falsch ein und beginnen viel zu früh damit. In dieser zweiten Stufe ist das Verhältnis von KOHAI zum SENSEI ähnlich dem zwischen Kind und Eltern. Der Schüler ist jetzt gleichzeitig auch Lehrer aber weiterhin auch Schüler. In der Tradition gesehen ist diese Stufe "OMOTE" (die äußere Lehre) / SOTO-DESHI (äußerer Schüler) und der Beginn von "OKUDEN" (die innere Lehre) / UCHI-DESHI (innerer Schüler).

Hier beginnt der eigentliche Weg im BUDO. In der Regel umfasst diese Stufe die YUDANSHA Ränge (1.-4.DAN).

 

Ri- Stufe

In der Ri-Stufe hat der Schüler das Wissen seines SENSEI's vollständig aufgenommen, er ist selbst zum Meister gereift. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen und Lehren ist es ihm möglich, sich von einem übergeordneten Standpunkt aus von dem Bisherigen zu entfernen und seiner eigenen Auffassung über den Weg (DO) zu folgen. Die eigenen Techniken entwickeln sich durch eigene kreative Impulse weiter. Es wird ein intuitives Wahrnehmen und Denken entwickelt, der Geist ist frei von Vorurteilen und Wunschvorstellungen. Dieser Zustand wird mit SATORI / Erkenntnis beschrieben. Es wird wieder möglich, unabhängig vom rationalen Denken unbewusst und spontan zu reagieren (MUSHIN). Der Schüler ist jetzt in der Regel unabhängig, hat sich im gegenseitigen Einverständnis von seinem Lehrer räumlich getrennt und lernt durch eigene Entwicklung und Erfahrung. In der Tradition gesehen ist das Erreichen dieser Stufe gleichzusetzen mit dem Überreichen des MENKYO-KAIDEN durch den SENSEI, der Urkunde, die die endgültige Meisterschaft in dieser Kampfkunst ausweist, da der Meister sein gesamtes wissen (OSHI) an den Schüler übermittelt hat. In der Regel umfasst diese Stufe die KODANSHA Ränge (5.-10.DAN).

 

Das Lehrer - Schüler - Verhältnis

Da die Entwicklung in der Kampfkunst sowohl körperliche als auch geistige Elemente umfasst, ist die Anleitung durch einen Lehrer für den Schüler unabdingbar, um zur richtigen Zeit das Richtige vermittelt zu bekommen und die richtige Korrektur zu erhalten.

Eine intakte Lehrer-Schüler-Beziehung ist die Grundlage, damit das Lernprinzip SHU-HA-RI funktionieren kann. Diese Lehrer-Schüler-Beziehung wird als SHITAI (SHI=Lehrer, TAI=Schüler) bezeichnet. Die dafür notwendige Lernbereitschaft des Schülers lässt sich in drei Bereiche einteilen:

GIRI = das ständige Bemühen um eine korrekte Geisteshaltung,

NESSHIN = der ununterbrochene Eifer und Fleiß,

JITOKU = die Verpflichtung, nicht nur gedankenlos nachzuahmen, sondern sich persönlich in die Kampfkunst einzubringen. Ein wichtiges Element in dieser Beziehung sind regelmäßige Lehrgespräche (MONDO) zwischen Lehrer und Schüler.

 

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